Das besondere Boot "Potvis" - Yacht 15/2022

Jürgen Krumme entschied sich für eine stäbige, sichere, schiffige, 1973 von Island Plastics gebaute IP23 als erstes eigenes Boot. Krumme sanierte seinen kleinen Gaffelkutter "Potvis" zu einem wahren Schmuckstück und machte daraus "ein echtes Boot mit Charme und Charakter".

Dabei scheute er weder Kosten noch Mühen. Die Yacht, die das niederländische Wort für "Pottwal" als Namen trägt, erhielt beeindruckende Lackarbeiten und weiß mit zahlreichen tollen Details zu begeistern. Als "Potvis" dann im perfekten Zustand war, verkaufte Jürgen Krumme sie an Peter Zimmermann. Die beiden verstehen sich so gut, dass sie sich auch ein Jahr nach dem Verkauf noch zum gemeinsamen Segeln treffen oder Krumme sein Ex-Boot weiterhin alleine nutzen darf. Er denkt jedoch auch über das nächste Sanierungsprojekt eines größeren Bootes nach. Ich bin gespannt.

Ich durfte einen sehr netten Sonnentag auf dem Heeger Meer in Friesland mit den beiden sympathischen Eignern auf einem wirklich besonderen Boot verbringen.

150. Geburtstag Roald Amundsens - Nordis 04/2022

Am 16. Juli 1872 wird Roald Engelbregt Gravning Amundsen in Borge nahe Frederikstad als jüngster von vier Söhnen einer Reederfamilie geboren. Der Norweger wird als Seemann und Polarforscher seinem Vornamen Roald, der "Ruhmvolle", alle Ehre machen.

Gemeinsam mit seiner jeweiligen Mannschaft durchfährt er als Erster die Nordwest-Passage, läuft als Erster zum Südpol, durchfährt als Zweiter die Nordost-Passage und überfliegt als Erster den Nordpol. In seinem Privatleben bleibt Amundsen jedoch Zeit seines Lebens unglücklich. Am 18. Juni 1928 bricht er in Nordnorwegen zu einer Rettungsaktion für den verschollenen Italiener Umberto Nobile auf und bleibt verschollen.

Anlässlich seines 150. Geburtstages erinnere ich im Magazin "Nordis - Das ist Skandinavien" in der Rubrik "Zeitzeichen" an Roald Amundsen. Die Bilder zeigen die deutsche Brigg "Roald Amundsen", eines von drei deutschen Traditionsschiffen (die anderen beiden sind "Fridtjof Nansen" und "Nobile"), die Namen bedeutender Polarforscher tragen.

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Das besondere Boot "Belle Amie" - Yacht 10/2022

"Ein großes Glück" ist für Peter Charles, dass 1915 - zu einer Zeit, als längst mehr Motor- als Segellogger gebaut wurden - in den Niederlanden doch noch der Segellogger "Wilhelmina Klein" entstand. So konnte der "Loggerverliebte" Kapitän auf Großer Fahrt 2019 das inzwischen "Belle Amie" heißende Schiff nämlich kaufen.

Der schnell segelnde Logger begeistert das Eignerpaar Peter und Mareike Charles. Die Corona-Pandemie machte die Neu-Eignerschaft jedoch zum finanziellen Drahtseilakt. Konnten doch schlagartig und für viele Monate keine zahlende Gäste mehr mitgenommen werden.

Ich war an einem heißen Tag mit bleierner Flaute in der Geltinger Bucht an Bord. Glücklicherweise konnte die Crew uns noch mit zwei Fotos unterstützen, auf denen "Belle Amie" bei mehr Wind unterwegs ist. So entstand eine achtseitige Geschichte über die "Belle Amie" in der "Yacht"-Rubrik "Das besondere Boot", in der ich im Infokasten über Treibnetzfischerei auch auf das sehenswerte Heringsfängermuseum in Heimsen an der Mittelweser hinweise.

Das besondere Boot "Lumme" - Yacht 08/2022

Dass ein Boot keinen Heimathafen hat, ist eher ungewöhnlich. Für Familie Rekowski aus Düsseldorf hat es sich jedoch als optimal erwiesen, ihren 20er-Jollenkreuzer "Lumme" nur dann aus der Halle zu nehmen, wenn ein längerer gemeinsamer Sommertörn ansteht.

"Lumme" wurde 2003 von der Werft Fricke & Dannhus für das Ersteigner-Paar speziell für Nordseetörns gebaut. Der sehr hochwertige hölzerne 20er-Jollenkreuzer bietet also mehr Sicherheit und mehr Wohnkomfort als die Standardversion. Seit Familie Rekowski das Boot 2012 übernahm, trailerte sie "Lumme" zu diversen Revieren. Bei den Sommertörns auf der Müritz, der Peene bis zum Greifswalder Bodden, in Schweden und auf dem Bodensee begeisterten die vierköpfige Familie stets Segelspaß und ausreichender Platz.

Ich segelte mit Bernd, Benedikt und Mara Rekowski auf dem Steinhuder Meer. Die Außenaufnahmen machte ich von einem Regatta-Jollenkreuzer mit tollem Geschwindigkeitspotential aus.

"Gorch Fock"-Sanierung - Spiegel der Zeilvaart 01/2022

Für einen Routine-Sicherheitscheck kam die "Gorch Fock", das Segelschulschiff der deutschen Marine, Anfang 2016 in die Werft. Daraus wurde letztlich eine sechsjährige Sanierung, die am Ende 135 statt der veranschlagten zehn Millionen Euro verschlang.

Nach einer Werft-Insolvenz, Anzeigen wegen Korruption, dem Vorwurf, höchst wahrscheinlich illegal geschlagenes Teakholz verbaut zu haben, und der Kritik, dass ein Neubau deutlich günstiger gewesen wäre, wurde die Bark Ende September 2021 in Wilhelmshaven an die Marine zurückübergeben. Im Herbst konnte die Stammcrew die "Gorch Fock" dann mal wieder in Richtung Kanaren segeln.

Da glich das 63 Jahre alte Schiff einem Neubau. Der Stahl des Rumpfes wurde weitestgehend ersetzt, ebenso die Masten und Rahen. Die technische Ausstattung wurde modernisiert.

Ich berichte über diese Sanierung voller Pleiten, Pech und Pannen auf einer Doppelseite im niederländischen Magazin "Spiegel der Zeilvaart". Fünf meiner Fotos wurden dabei durch zwei Aufnahmen aus der langen Werft-Liegezeit ergänzt.

 

Schiffsporträt "Tuitje" - Yacht Classic 02/2022

"Wir würden gerne unseren Eichen-Botter verschenken. Was würdet Ihr damit tun?" Von einer solchen Frage träumen Segler nicht einmal. Unter anderem dem Spiekerooger Inselinternat Hermann Lietz-Schule wurde sie aber 2009 genauso gestellt.

Und zwar vom Ehepaar Fritz und Hilke Wolff. Die begeisterten Plattbodenschiff-Segler haben 1990 ihre "Tuitje" (Plattdeutsch für kleines Mädchen) von der Bültjer Werft in Ditzum bauen lassen. Nun möchten sie aus Altersgründen auf eine Motoryacht umsteigen.

Das Konzept des Inselinternats überzeugt das Ehepaar Wolff und somit erweitert die "Tuitje" seither die Flotte der Schule, an der seit ihrer Gründung 1928 das Segeln einen hohen Stellenwert hat.

Ich durfte einen wunderbaren sonnigen Julitag mit der Schüler*innen-Crew auf dem Eichen-Botter im Watt vor Spiekeroog verbringen. Ich hoffe, dass mein achtseitiges Schiffsporträt in "Yacht Classic" einen angemessenen Eindruck von "Tuitje" liefert.

Bilder von der Lippe - kajak-Magazin 01/2022

Ich bin - leider - schon lange nicht mehr zum Paddeln gekommen. Zum Einen fehlt die Zeit, zum Anderen hat mir meine rechte Schulter bis zur nötigen Operation Ende 2021 über zwei Jahre lang erhebliche Probleme bereitet.

Dennoch kommt es jetzt zu meiner ersten Veröffentlichung im "kajak-Magazin". Dort erscheint eine Reportage über eine Paddeltour auf der westfälischen Lippe. Über die habe ich vor einigen Jahren einen Paddelführer geschrieben und kann deshalb mit sieben meiner Archivaufnahmen die Bebilderung der Geschichte übernehmen.
 

Das besondere Boot "Aquamare" - Yacht 02/2022

In der "Yacht"-Rubrik "Das besondere Boot" habe ich schon viele Segelyachten und -schiffe vorgestellt. Interessanterweise habe ich aber nie eine Yacht aus GFK porträtiert. Das hat sich nun geändert.

"Aquamare" ist eine Yacht vom Typ Biga. Wobei sie als "Biga 262 PLUS" oder "Biga 282" ein Unikat ist. Der Ersteigner wünschte sich eine etwas größere Version des damaligen Modells "Biga 262". Also wurde die geräumigere, komfortablere "Aquamare" gebaut. 2021 kam die Yacht in ihren neuen Heimathafen Nordenham an die Weser.

Ich durfte von dort aus an einem windig grauen Oktobertag mitsegeln und mich davon überzeugen, dass auch ein "Plastikboot" durchaus seinen Charme haben kann. Zumal, wenn der GFK-Rumpf mit so viel hochwertig verarbeitetem Holz kombiniert ist.

Eine sehr gelungene Premiere also. Oder, wie der zuständige Redakteur es kommentierte: "Ist doch schön, dass du auch mal in der Moderne angekommen bist."

I love women - Jahresrückblick 2021

"I love women, I think they´re great
They´re a solace to the world in a terrible state"

Wie recht der wunderbare (leider bereits verstorbene) Sänger Lou Reed doch mit seinem Song "Women" hat.

Bei einem Blick zurück fällt mir auf, dass ich im Jahr 2021 mit überdurchschnittlich vielen tollen Frauen segeln durfte.
Herzlichen Dank dafür, es war mir ein Fest.

"They´re blessing to the eyes, a balm to the soul
What a nightmare to have no women in the world

I love women. I love women. I love women. We all love women."

Natürlich bin ich auch mit echt tollen Kerlen unterwegs gewesen. ;-)

Der Song "Women" erschien übrigens 1982 auf "The blue mask", einem der besten Alben aller Zeiten.

Verfrühtes Weihnachtsgeschenk

"Piekfall"-Leser wissen mehr. Im "Mitteilungsblatt für die Freunde des Gaffelriggs" habe ich am Montag einige interessante Artikel gelesen. In der Rubrik "Gibst du mir - nehm ich Dir" stand außerdem, dass jemand am Steinhuder Meer den vier Meter langen Großbaum aus Douglasie seines 24-Fuß-Kielschwerters verschenkt. "Moment mal, die Maße sind doch nahezu perfekt..."

Drei E-Mails und eine Autofahrt nach Wunstorf später transportiere ich die Spiere nun auf dem Dachgepäckträger unseres Autos nach Bremen. Mit etwas Umarbeiten wird daraus sicher ein toller, klappbarer Klüverbaum für meine Skoit 33. Die dafür nicht mehr benötigten wunderbaren Dauelsberg-Bronzebeschläge finden auf SKANA garantiert auch anderweitig Verwendung.

Ich habe mein erstes Weihnachtsgeschenk also schon vorm zweiten Advent erhalten. Herzlichen Dank, Michael.

Nachtrag: Aus dem Nichts tauchten wenig später Interessenten auf, an die ich SKANA zum Jahresende verkauft habe. Mal sehen, wann und wo die Spiere nun letztlich zum Einsatz kommen wird.